Pressemitteilung
Gera ist Denkmalhauptstadt. Und nun?
Jetzt erst recht: ÖDP Ostthüringen fordert anlässlich des Denkmaltages drei Dinge von Bund, Land und Kommune.
Festplatz vor dem Kultur und Kongresszentrum (links) mit Stadtmuseum (rechts) in Gera.
Anlässlich der Eröffnung des diesjährigen Denkmaltages am 14. September 2025 in der ostthüringischen Stadt Gera wiederholt die ÖDP Ostthüringen ihre Forderungen aus dem Landeswahlprogramm 2024. Darin fordert die ÖDP Thüringen mit Blick auf die kulturelle Bildung junger Menschen die deutschlandweite Einführung eines „Kulturpasses“ für Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahre. Dieser regional gültige Kulturpass für junge Menschen mit einem Schulabschluss soll die kulturelle Vielfalt und die historischen Denkmäler der Region wieder ins Bewusstsein der jungen Generation bringen und zudem Möglichkeiten für Begegnung, Wissenstransfer und kulturelles ehrenamtliches Engagement schaffen. Mit einer regional gültigen Guthabenkarte in Höhe von beispielsweise 300€ bei einer Gültigkeit von bis zu 3 Jahren können Schulabsolventen die regionale Kulturszene kostensparend entdecken und dabei lernen diese wertzuschätzen. Die Bundesregierung sollte deshalb die Mittel für kulturelle Bildung nicht auslaufen, sondern gezielt an die regionale Kulturszene zurückfließen lassen.
Darüber hinaus fordert die ÖDP Ostthüringen von der Landesregierung mit Nachdruck die Schaffung eines Regionaltickets für den Nahverkehr. Es ist für uns nicht hinnehmbar, dass Einwohner großer Städte oder Stadtstaaten von der Einführung des Deutschlandtickets enorm profitieren, während die ÖPNV-Infrastruktur in ländlich geprägten oder strukturschwachen Regionen immer weiter abgebaut wird. Ein Deutschlandticket lohnt sich vielerorts gar nicht mehr, weil Busverbindungen eingestellt und Regionalzüge unzuverlässig fahren. Mitunter werden Haltestellen nicht mehr bedient und der Linienverkehr kommt übers Wochenende total zum Erliegen. Die Tarife im Nahverkehr erhöhen sich jährlich, dabei sinkt das Angebot an Fahrten. Damit muss jetzt endlich Schluss sein! Die ÖDP Ostthüringen fordert daher ein neues Ticketsystem im Nahverkehr mit einem klugen Finanzierungskonzept, dass die regionale Mobilitätsoffensive als einen wesentlichen Faktor für die regionale Wirtschafts- und Kulturszene begreift. Das Monatsticket mit Namen des Ticketinhabers ist nur in Verbindung mit einem amtlichen Lichtbildausweis gültig und gilt vom ersten bis zum letzten Tag des Monats. Die ÖDP Ostthüringen schlägt einen Preis von 19 € für diesen Regionalfahrschein vor.
Als dritte Maßnahme anlässlich der Eröffnung des Denkmaltages 2025 in Gera vor dem „KuK“ fordert die ÖDP Ostthüringen die Leitung des Baudezernats der Stadt Gera und die Geraer Stadträte unmissverständlich auf, die intern wiederholt vorangetriebenen Pläne zur Neuerrichtung eines „Haus am Brühl“ in direkter Nachbarschaft zum Stadtmuseum final zu beerdigen. Es ist in den Augen der Ökodemokraten blanker Hohn, wenn am „Tag des offenen Denkmals“ vor der deutschlandweit interessierten Öffentlichkeit über die „Ostmoderne“ zitiert wird, aber zeitgleich mit Planungsbüros verwaltungsintern von einer „Neuen Mitte“ Geras philosophiert wird. Geras neue Mitte mit dem vieldiskutierten „Haus am Brühl“ als Ankerpunkt hätte das Problem, die denkmalgeschützte Ansicht des „herausragenden baukünstlerischen Monuments der Ostmoderne“ zu zerstören und den ursprünglichen Sinn einer großzügigen Freiplatzgestaltung in Geras Stadtzentrum direkt vor dem KuK zu torpedieren. Die ÖDP ist hier die einzige Partei weit und breit, die sich bisher klar gegen einen „Ankerbau“ auf Sichthöhe des KuK ausspricht und die historisch gewachsenen Sichtachsen auf die Fassade des architektonisch bedeutsamen „Haus der Kultur“ erhalten will. Nach unserer Auffassung verdient nicht nur ein Baudenkmal selbst einen Schutzstatus, sondern auch die traditionellen Wahrnehmungen des Denkmals durch die Einwohner der Stadt selbst. Die Geraer ÖDP-Mitglieder werden daher mit allen gewaltfreien Mitteln und Maßnahmen für den Erhalt der ungehinderten Sicht auf die KuK-Fassade kämpfen.