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Pressemitteilung

Gersche Gemeinwohlgespräche: offenes Treffen am 3. Oktober

ÖDP Ostthüringen lädt zu Diskussionsrunde über „Wirtschaft“ und „Gesellschaft“ ein. Thema: Was kann Bitcoin, was EZB-Geld nicht kann?

Bereits zum achten Mal diskutieren die Ökodemokraten intern und mit Interessierten über verschiedene wirtschaftliche, gesellschaftliche und umweltpolitische Themen, die den Begriff „Gemeinwohl“ und seine Bedeutungen in ihren jeweiligen thematischen Zusammenhängen reflektieren. So war es beispielsweise schon seit längerer Zeit ein wichtiges Anliegen des Regionalvorstandes, mehr über das Thema Bitcoin zu erfahren. „Bitcoin“ ist auch innerhalb der ÖDP nicht unumstritten – nichtdestotrotz sind wir der Meinung, dass dieses Thema in die öffentliche politische Diskussion geholt werden muss und nicht weiter mit einem „Schmuddel“-Image behaftet sein darf. Aus diesem Grund trafen sich Mitglieder des ostthüringischen ÖDP-Verbandes Anfang September in Jena, wo seit etwa 3 Jahren jeden Monat ein Bitcoin-Stammtisch stattfindet. Der stellvertretende Regionalvorsitzende Michael Gehrmann-Gacasa nimmt als erfahrener Bitcoiner seither regelmäßig an den Stammtischtreffen teil und ist über die aktuellsten Entwicklungen hinsichtlich der Krypto-Wertanlage Bitcoin bestens informiert.
Aus Gemeinwohlperspektive bietet Bitcoin einen interessanten Ansatz, um die strukturellen Ungleichheiten zu durchbrechen und das bestehende Geldsystem grundlegend zu verändern. Als krisensichere dezentrale, politisch neutrale und freie marktwirtschaftliche Alternative zum inflationären Zentralbankengeld hält der Bitcoin eine wirkliche Freiheit des Individuums bereit. Im Gegensatz dazu steht mit dem geplanten digitalen Euro der europäischen Zentralbank bzw. der „digitalen Brieftasche“ durch eine Hausbank die Möglichkeit für zukünftige Regierungen offen, durch technische Einschränkungen spezifische politische Ziele gegen den Willen der Bürger durchzusetzen. 
Die ÖDP lehnt daher mit aller Entschiedenheit die Einführung einer digitalen Euro-Währung durch die EZB bzw. die verpflichtende Einführung einer „elektronischen Brieftasche“ (E-Wallet) über eine App-Software ab. Mit der (verpflichtenden) Registrierung bei einer E-Wallet geben die Bürger persönliche Daten an ein Unternehmen beispielsweise aus den USA (Google, Apple) oder Südkorea (Samsung) preis – damit wird der Datenschutz nach deutschem Recht hintergangen. Gleichzeitig müssen Bürger mit einer E-Wallet davon ausgehen, dass ihre digitalen Aktivitäten getrackt und gespeichert und mithilfe von Big-Data-Analysen von Anbietern ausgewertet werden. Damit passen Unternehmen nicht nur ihr eigenes Geschäftsmodell an, indem sie häufig die Gebühren erhöhen, sondern verkaufen die Daten auch an externe Geschäftspartner weiter. 
Mit dem Bitcoin als digitaler alternativer Wertanlage zu Aktien, Immobilien oder Gold-Zertifikaten können zwar keine Erträge produziert werden, da er einen inneren Wert von Null hat. Der Bitcoin ist daher immer nur das wert, was andere bereit sind für ihn zu zahlen.
Hier kommt nun aber unserer Meinung nach der interessante Fakt hinzu, der die ÖDP Ostthüringen bewog sich näher mit dem Krypto-Thema zu befassen: anders als Fiat-Geld und Petrodollar, die immer mehr an Kaufkraft verlieren weil Zentralbanken immer mehr Papiergeld drucken und die Inflation somit immer weiter steigt, gibt es beim Bitcoin eine Obergrenze von 21 Millionen. Zudem ist Bitcoin die einzige Form von Geld die nicht zensiert werden kann. Diese Eigenschaft des Bitcoins ist sehr von Vorteil in einer Welt mit zunehmend autoritären Regierungen. Außerdem ist eine Konfiszierung nahezu unmöglich, da es nicht auf Girokonten gelagert wird. Als beispielsweise im Sommer 2021 die Regierung des autoritär geführten Staates China die Krypto-Wertanlage verbot, stieg der Preis von Bitcoin sprunghaft an. Auch gegenüber den verallgemeinernden Aussagen hinsichtlich der „katastrophalen CO2-Bilanz des Bitcoin-Mining“ führen die Ökodemokraten an, dass die Bitcoin-Branche im Vergleich zu anderen industriellen Aktivitäten eine der umweltfreundlichsten der Welt ist. Einzigartig ist, dass Unternehmen für Bitcoin-Mining intermittierende Energieformen nutzen, wie beispielsweise ein vorübergehendes Überangebot an Wasserkraft während der Regenzeit. Zudem ist die Software der Systemsteuerung in einer Art und Weise konzipiert, dass sie sich unabhängig von der Anzahl der Miner, dem Preis von Computer-Chips, dem Energiepreis oder dem Bitcoin-Kurs entwickelt. Das System ist adaptierbar und passt sich basierend auf diesen Variablen flexibel nach oben und unten an. Dagegen ist das Microsoft-System ein sehr gutes Negativbeispiel dafür, wie stark die Umwelt durch nicht adaptierbare Software belastet werden kann. Durch die strengen Systemvoraussetzungen für zum Beispiel das Upgrade von Windows 11 werden keine offiziellen Installationen auf älteren Prozessoren oder PCs mehr unterstützt. Auch bleiben Restrisiken bei der Hard- und Softwarekompatibilität bestehen. Somit fördern Verbraucher, die beispielsweise Computer mit Windows-Betriebssystemen kaufen, mehr CO2-Emissionen als der Open-Source Charakter bei Bitcoin.
Wer mitdiskutieren will über die Vor- und Nachteile von Bitcoin hinsichtlich seiner Gemeinwohlbilanz, der ist herzlich eingeladen am 3. Oktober ab 18.30 zu unserem Stammtischtreffen im Mai Kitchen, Puschkinplatz 7. Unser ÖDP-Stammtisch ist offen für jede Art von Meinung und vor allem jede Art von Idee, denn schon Albert Einstein lag richtig mit seiner Einschätzung: „Wir können Probleme nicht mit derselben Denkweise lösen, mit der wir sie geschaffen haben.“ 

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